Fachkommentar: Mag. Pharm. Adelheid Tazreiter |

Zwa Brettl’n, a g’führiger Schnee, Juchhe!

ENDLICH ist es wieder soweit…

Der Schnee lacht von den Pisten runter und lockt die wintersportliche Seele in uns ÖsterreicherInnen. Und die Touristen in die Alpen. Ob das kostbare Weiß vom Himmel kommt oder aus der Kanone, spielt dabei keine Rolle.

Wer das Winter-Wonderland nicht vor der Türe hat, für den muss der langersehnte Urlaub herhalten, um sich im Schnee auszutoben. Ein ganzer Winter in ein oder zwei Wochen – mit Ski, Snowboard, der guten alten Rodel oder – sehr funny – mit Ski-Fox, Snowbike oder Snow-Scoot. Aus der Gesundheitsperspektive betrachtet bringt Wintersport im Sinne einer körperlichen Betätigung

VIELE VORTEILE:

  • Bewegung in der Kälte stärkt das Immunsystem und erhöht die Widerstandskraft gegen Krankheitserreger.
  • Sport baut Stress ab, man fühlt sich ausgeglichen und fröhlich. Die psychische Belastbarkeit steigt.
  • Die gesteigerte Fitness führt zu einem besseren K.rpergefühl und ganz nebenbei zu einer schlankeren Figur.
  • Sport (in gesundheitsverträglichem Ausmaß) senkt nachweislich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Gelenksbeschwerden u.a.

DIESE POSITIVEN GESUNDHEITSASPEKTE FALLEN JEDOCH ZUNEHMEND DEN MODERNEN URLAUBSANSPRÜCHEN ZUM OPFER.

Die Betreiber der Liftanlagen, die Hüttenwirte, Veranstalter und Skischulen lassen sich ständig etwas Neues einfallen, um noch mehr Touristen in die Skigebiete zu locken. Ideen, die wenig mit Sport, viel mehr mit Vergnügen zu tun haben, denn der (junge) Gast von heute will im Urlaub vor allem eins: Spaß am Berg. Am besten mit lauter Musik und ein paar Bierchen auf der Sonnenterrasse. Die Après-Ski-Party fängt bei einigen schon vormittags an und endet in hochriskanten promillegesteuerten Abfahrten. Wer heil bleibt, macht morgen weiter.

Laut einer Statistik des Österreichischen Kuratoriums für alpine Sicherheit gab es im letzten Winter (2016/17) auf Österreich´s organisierten Pisten und Skitouren (nicht im freien Gelände) 3442 (!) Verletzte, davon 22 Tote. In 22,5% der Unfälle beging der Verursacher Fahrerflucht.

Das vergleichsweise hohe Risiko beim Wintersport auch auf den öffentlichen, gut präparierten Pisten zu verunfallen HAT MEHRERE URSACHEN:

  • Viele Wintersportler starten untrainiert quasi vom Bürosessel weg in den Urlaub und wollen möglichst rasch auf die Piste. Muskel-Aufbautraining oder Aufw.rmübungen braucht man nicht.
  • Die modernen Wintersportgeräte erlauben auch dem Amateur sehr hohe Geschwindigkeitendie in Anbetracht der vielen Menschen, die sich gerade in der Urlaubszeit auf den Pisten tummeln, für Durchschnittssportler schwer beherrschbar sind.
  • Mit Alkohol Auto zu fahren, ist ein No-Go, das für die meisten von uns völlig klar ist. Mit Alkohol die Pisten runter zu rasen (und damit andere zu gefährden), gehört leider zunehmend zum Urlaubsfeeling. Ein „Kavaliersdelikt“, der jedes Jahr für viele, zum Teil schwere Unfälle sorgt.

Dabei hat man es selbst in der Hand, DAS RISIKO VON VERLETZUNGEN ZU MINIMIEREN:

Richtig vorbereiten:

„Präparieren“ Sie Ihren Körper schon etliche Wochen vor dem Urlaub für die ungewohnte Beanspruchung von Muskeln, Gelenken und Sehnen:

  • Bewegung in den Alltag einbauen: z.B.: Stufen statt Lift benützen
  • regelmäßig Übungseinheiten wie Liegestütz, Kniebeugen u.a.
  • wenn möglich in der Vorbereitungsphase 2 – 3 mal 30min. Sport (z.B.: flott gehen) im Wochenplan fix verankern

Direkt vor dem Start – Aufwärmen, um Muskelkater und Verletzungen vorzubeugen:

  • Dehnübungen: Achtung vorsichtig beginnen!
  • Arme kreisen, Hampelmann, Beine unter Körper durchschwingen, auf der Stelle laufen u.a.
  • Die Beanspruchung langsam aufbauen, fahren Sie nur so schnell, wie Ihre Muskelkraft es erlaubt.

Après-Ski im TAL:

Urlaub ist Auszeit vom Alltag und feiern gehört dazu! Verlegt man die Party in die Lokale im Talort, gefährdet man nicht sich selbst und die anderen… und noch ein TIPP: ein bisschen Maß und Ziel beim Alkohol tut dem Spaß keinen Abbruch, schont den Körper und verhilft zu mehr Pisten-Genuss am nächsten Tag.

Wichtige Nährstoffe für den Bewegungsapparat:

Achten Sie bei Ihrer Ernährung auf leichte gesunde Kost, die besonders folgende Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine enthält:

  • Calcium, Magnesium, Kalium
  • Vitamin B-Komplex, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin K
  • Kupfer, Mangan, Zink

Wer´s mit Gemüse nicht so hat, erhält in seiner Apotheke spezielle Mikronährstoff-Präparate

TIPP:

Erste Hilfe gegen Muskelkater:

  • Wärme (heißes Bad, Sauna)
  • Massieren
  • durchblutungsfördernde Salben
  • sportliche Belastung zurückschrauben bis die Muskeln nicht mehr schmerzen